Bikeklinik Herrenausflug (Bischofshofen – Triest, 16.-18.9.2016)

Was gibt es härteres als Herrenausflüge?

Einen Herrenausflug der Bikeklinik!

Und warum dürfen da auch Damen teilnehmen? Wenn sie es aushalten, dann haben sie es eindeutig verdient! So großzügig sind die Organisatoren dieses Ausflugs dann schon!

So ein Bikeklinik-Herrenausflug läuft eigentlich ziemlich klassisch ab:

-    Freitag Abflug Richtung einer fernen Wunschdestination

-    Auf halber Strecke eine gepflogene Rast mit ein bisschen Elektrolyt

-    Freitag abends zuerst gediegen Schmausen und dann an die Bar

-    Samstags ein kurzer Stadtrundgang und dann an die Bar

-    Sonntags erfolgt dann eine eher besinnliche (=schweigsame) Heimreise.

Also was ist dann so besonders an diesem Ausflug? Vielleicht die Art der Anreise, oder doch der brutale finale Ortstafelsprint?

Dieses Jahr stand eine Reise nach Triest am Programm. Start war gegen 3:15 beim Bahnhof Bischofshofen. Richtig, da fährt noch kein Zug, aber Räder rollen schon. Mastermind Franz die Gams führte die ersten paar Mitstreiter Richtung St.Johann zur ersten Pause. Dort wurde der Rest der Gruppe erwartet, 14 Herren, 2 Damen und ein ausgebildeter Notarzt für den Fall des Falles.

Dann folgt das erste Ritual: Stierli übernimmt die Führung der Warnwesten und gibt diese bis zur Tauernschleuse am Ende des Gasteinertals auch nicht mehr ab.

Grundsätzlich war es vor dem Frühstück in Böckstein noch recht ruhig, wenn nicht die Polizei Unruhe in unsere Gruppe gebracht hätte. Kein Hinterrad wurde derart gemieden wie das des Herrn Schwaigers. Dabei waren ausnahmsweise seine Flatulenzen nicht schuld, es war einfach sehr turbulent an seinem Hinterrad, ruhiges gleichmäßiges Fahren kaum möglich. Somit suchten dann fast alle irgendein anderes Hinterrad…

Zu Böckstein wurde dann bei frischen Temperaturen das Frühstück eingenommen, und nach einem kurzen Bahntransfer erfolgte die Abfahrt Richtung Villach.

Nach ca. 100km kam die Sonne und auch die Stimmung, Villach wurde passiert und die italienische Grenze ins Visier genommen. Nervosität kam auf, denn die Bergwertung des Tages, der Predil, kam immer näher. Wer wird Bergkönig des Bikeklinik Männerausflugs? Alle versteckten sich und sparten ihre Kräfte, bis die graue Eminenz Kaserbacher das Heft in die Hand nahm. Die Bullenabteilung ließ sich nicht lange bitten und bald gab es einen heftigen Schlagabtausch. Der Luxusstempl verbog sein Rad nach Leibeskräften, weil es geheißen hatte, dass der Anstieg nur sehr kurz und der Gipfel oben sehr flach ist. Leider waren seine Kräfte vor dem Gipfel zu Ende und so holte sich verdient der Ötziheld JoWi den Titel.

Nach diesem Gipfel hieß es Kopf runter und ab ins Soca-Tal. Das Mittagessen wartete bereits und so verschenkten die 16 Helden keine Zeit und keinen Millimeter in der kurvigen Abfahrt Richtung Bier und Pasta.

Ein Mittagessen und einige Säfte später ging es weiter Richtung Triest, doch die 100 Sonnenkilometer waren nun zu Ende, es begann dezent zu tröpfeln.

„Des ist gleich vorbei, da hinten lacht schon wieder die Sonne heraus!“ Aber eine Stunde später hatten auch die letzten Optimisten die Hoffnung auf ein Happy-End aufgegeben und die dünnen Herren ließen zwischen den blauen Lippen die Zähne klappern. Nun war die Zeit der korpulenten Sprinter gekommen. Wegen der spritzenden Gischt wurde trotzdem kein Windschatten ausgelassen, nur noch 40km bis Triest. Löcki, Ernstl, Wof, Gappi, Chris, Stierli, Stempl und Gamsi blühten unter diesen Bedingungen richtiggehend auf. Doch die Ortstafel „Triest“ kam dann doch ziemlich unverhofft.

Stierli, Wof und Löcki lieferten sich einen Kampf bis aufs Messer. Die komplette Straße wurde genutzt, doch die Räder kamen kaum mehr in Schwung. Den Zeitlupen-Sprint holte sich dann der Herr Wof, der diesen Sieg mit einem Sprung ins Hafenbecken krönte.

Alles was danach noch passierte, sollen nur die wissen, die dabei waren. Und wer nun neugierig ist, muss nächstes Jahr selbst mitstrampeln. Für diese 300km fast ausschließlich bergab ist wohl noch genug Zeit zu trainieren.

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